Brandmauern
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Horst-Werner Willenberg
Essen und Bielefeld
* 1954
Künstlerisch tätig seit 1968
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Brandmauern

 

„Computerinteressenten und -kennern ist der Begriff nur allzu bekannt: Firewall. Was einst Techno Babbel von Fachleuten (Feuerwehr und Netzwerkern) war, ist nun in aller Munde, wobei so mancher sich schon arg dran verbrannt hat. Deshalb beschloss ich, all den hohen Diversen, sowie Damen und Herren, ein Pasquill zu widmen. Immerhin kommt eine Schmähschrift gut ohne aufwendige Recherchen aus, bedarf zur Wirksamkeit keines größeren Umfangs - erlaubt zeitnah auf eine rasante Entwicklung zu reagieren. (Was Vombusch zugutekommt – Einfügung des Prezensenten) Stellen wir also fest: Am Anfang war das Wort und alle fanden es eindeutig gut.“

Firewalls, außerhalb wütender Feuersbrünste, wurden wohl erst firmenpolitisch Mode. Werner Vombusch umreißt einen regelrechten Stammbaum der Brandmauern, von ihren nahezu als gemeinnützig anzusehenden Anfängen über Firmen, die Zuständigkeiten labyrinthisch verschachteln, bis auch die Friedfertigsten das Schreien überfällt, bis hin zu Vollblutpolitikern, die es schaffen, Brandmauern als Brandfackeln zu missbrauchen.

Wie immer zieht Werner Vombusch uns mit seiner Einleitung in den Sog „Ein wenig mehr möchte ich schon erfahren“. So geleitet uns Vombusch mit trockener Sachlichkeit durch die Zeit, als Brandmauern noch Brandschneisen waren, einzig zu dem Zweck, ausbrechende Feuer mittels unbrennbarer Abschnitte in der Ausbreitung zu unterdrücken oder zumindest zu steuern. Das war´s, mehr Tricks steckten nicht hinter dem Begriff – bisher jedenfalls nicht.

Allein wie Vombusch darlegt, wie und mit welchen Zielen Hotline-Supporter geschult werden, um selbst noch so gerechtfertigte Anliegen in tagelange Abwarte-Schleifen zu lotsen, oder Politiker instruiert werden, Abgrenzungen zum politischen Gegner einzusetzen, in dem Versuch, das Wahlvolk mit Brandschneisen in die genehme Richtung zu lenken, und hinter dem ganzen Rauch verbirgt sich die Wahrnehmung, dass die sogenannte Brandmauer nur noch ein Wort ist, dass den Blick auf den Verlust der eigenen Substanz mehr und mehr verschleiert. Zur Erheiterung derjenigen, die sich schon längst jenseits der Brandmauern eingerichtet haben.

 

Und so lässt uns Werner Vombusch ungewohnt wortkarg allein mit seinem Fazit und offenbart uns doch das Ziel seiner Stellungnahme:

„Demokratie ist wie ein starkes Medikament:

  • Zuwenig schwächt die Gesundheit
  • Zuviel kann uns umbringen (Keine Toleranz den Intoleranten)
  • Selbst die richtige Dosis muss äußerst regelmäßig eingenommen werden
  • Bielefeld, 8.2.25