An die Zeiten
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Horst Willenberg
Essen und Bielefeld
* 1954
Künstlerisch tätig seit 1968
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An die Zeiten

Obschon Ewigkeit seiend

stürzen wir

irrsinnig vor Angst

in den Tod

da kein Werden möglich

 

Zeiten - an unser Ufer geworfen

Luft - bewusstloses Leben

unsere Mitfahren sehen den Tod

deren Angst vor dem Tod wohlbegründet

 

Es macht uns nicht zu Göttern

vollkommen, zeitlos und allwissend zu sein

die Allmacht gibt keinen Trost

alles geschieht in einem Moment der nie vergeht

 

Auch wir wurden geboren, lebten und verstarben

empfinden Triumph und tiefste Enttäuschung zugleich

müssen Leben erschaffen um uns am Leben zu halten

 

Dieses Wenn und Dann zehrt uns aus

um nicht völlig zu vergehen

müssen wir das Leben ignorieren

 

Doch gibt es auch für uns

dieses eine letzte Mal

geben unser Sein

für ein völlig unwahrscheinliches Werden

 

Während wir zurückstürzen

in die Zeit - durch die Zeiten

erschaffen wir uns ohne jemals wieder wir selbst zu sein

 

Und die die leben

mögen vielleicht als Flüstern hören

was wir schmerzerfüllt an die Zeiten hinausbrüllen:

 

lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt lebt!